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Lei­ten­der Inten­siv­me­di­zi­ner for­dert Digi­ta­li­sie­rungs­of­fen­si­ve in den Gesundheitsämtern

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Der Köl­ner Lun­gen­fach­arzt und Lei­ter des Inten­siv­re­gis­ters der Deut­schen Inter­dis­zi­pli­nä­ren Ver­ei­ni­gung für Inten­siv- und Not­fall­me­di­zin (DIVI), Chris­ti­an Kara­gi­ann­idis, hat die Bun­des­re­gie­rung auf­ge­for­dert, in den nächs­ten sechs Mona­ten das Mel­de­sys­tem der Gesund­heits­äm­ter von Grund auf neu auf­zu­bau­en. “Ich stim­me dem Gesund­heits­mi­nis­ter aus­drück­lich zu, dass wir uns in einem Blind­flug befin­den, der so nach zwei Jah­ren Pan­de­mie nur schwer hin­nehm­bar ist. Und der klar macht, dass die Bun­des­re­gie­rung in den nächs­ten sechs Mona­ten extrem viel in die Digi­ta­li­sie­rung inves­tie­ren muss, ein­mal wirk­lich einen Cut machen muss und das Sys­tem neu auf­stel­len soll­te, ins­be­son­de­re mit einer elek­tro­ni­schen Pati­en­ten­ak­te”, so Kara­gi­ann­idis im phoenix-Interview.

Der Inten­siv­me­di­zi­ner beton­te, in den Kran­ken­häu­sern gebe es dage­gen ein gutes Mel­de­we­sen, und dem­nach gin­gen die Zah­len der Coro­na-Pati­en­ten sowohl in den Nor­mal- als auch in den Inten­siv­sta­tio­nen “im Moment noch run­ter”. Das bedeu­te, die Del­ta-Coro­na­wel­le lau­fe aus. Bis­lang gebe es nur ver­ein­zel­te Omi­kron-Fäl­le in den Inten­siv­sta­tio­nen. Für Maß­nah­men gegen Omi­kron blei­be noch Zeit, da Deutsch­land der Ent­wick­lung in Eng­land und Frank­reich etwa zwei bis drei Wochen hin­ter­her­hän­ge, so Kara­gi­ann­idis, der auch dem Coro­na-Exper­ten­gre­mi­um der Bun­des­re­gie­rung ange­hört. Er plä­dier­te für die Fest­le­gung von Stopp-Sze­na­ri­en, die beim Errei­chen von bestimm­ten Wer­ten bei der Inzi­denz, der Hos­pi­ta­li­sie­rungs­ra­te und der Inten­siv­bet­ten­be­le­gung auto­ma­tisch in Kraft trä­ten. Das kön­ne in den nächs­ten zwei Wochen noch gut vor­be­rei­tet und klar kom­mu­ni­ziert wer­den. “Ich glau­be damit wür­den wir gut fah­ren”, so Karagiannidis.

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