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Tau­nus­stei­ner Magis­trat stimmt für Antrag auf Stolpersteine

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Der Magis­trat hat dem gemein­sa­men Antrag der Frak­tio­nen von CDU, FDP, FWG, Bünd­nis 90/Die Grü­nen und SPD, in Tau­nus­stein Stol­per­stei­ne zu ver­le­gen, zugestimmt.

Im Rah­men der Erin­ne­rungs­kul­tur zur jüdi­schen Geschich­te in Tau­nus­stein soll, nach der Errich­tung einer Ste­le gegen­über der ehe­ma­li­gen Syn­ago­ge in Wehen im letz­ten Jahr, mit der Ver­le­gung der Stol­per­stei­ne auch den Ein­zel­schick­sa­len der Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus ein sicht­ba­res Zei­chen gesetzt und ihrer gedacht werden.

Pro­jekt auf brei­ter bür­ger­li­cher und poli­ti­scher Basis
Gemein­sam haben sich die „Pro­jekt­grup­pe Leben­di­ge Erin­ne­rungs­kul­tur Tau­nus­stein“ und Ver­tre­ter der Schu­len, der Loka­len Agen­da 21, der evan­ge­li­schen Kir­che, der Stadt Tau­nus­stein sowie inter­es­sier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zusam­men über die Mög­lich­kei­ten einer Umset­zung aus­ge­tauscht. Alle Betei­lig­ten waren sich einig, dass die Ver­le­gung der Stol­per­stei­ne ein wich­ti­ger Schritt gegen das Ver­ges­sen und für eine wür­di­ge Erin­ne­rung der ein­zel­nen Men­schen, die wäh­rend der Herr­schaft der Natio­nal­so­zia­lis­ten ver­folgt, depor­tiert, ermor­det, ver­trie­ben oder in den Sui­zid getrie­ben wur­den darstellen.

„Es ist gut und rich­tig, dass wir mit den Stol­per­stei­nen nach­hal­tig in Tau­nus­stein an die Men­schen, die Opfer des Nazi­re­gimes wur­den, und ihre per­sön­li­chen Schick­sa­le erin­nern“, sagt Bür­ger­meis­ter San­dro Zeh­ner. „Nach dem lan­gen Rin­gen, um die ange­mes­se­ne Form der Erin­ne­rung in Tau­nus­stein, haben wir mit dem gemein­sa­men Antrag der demo­kra­ti­schen Frak­tio­nen und dem brei­ten bür­ger­schaft­li­chen Enga­ge­ment dafür jetzt ein soli­des Fun­da­ment in unse­rer Stadt. Es ist und bleibt eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be, die Erin­ne­rung an die Opfer hoch­zu­hal­ten – auch, um nie­mals zu ver­ges­sen, was gesche­hen ist und umso ent­schlos­se­ner bereits den Anfän­gen von Anti­se­mi­tis­mus, Ras­sis­mus, Dis­kri­mi­nie­rung sowie Hass und Het­ze ent­ge­gen­zu­tre­ten“, so Zehner.

Start Mit­te 2022 mög­lich / Beschluss steht noch aus
Eine umfas­sen­de Recher­che und dar­aus resul­tie­ren­de Daten­er­he­bung zu Bür­ge­rin­nen und Bür­gern mit jüdi­scher Reli­gi­on, die wäh­rend des Natio­nal­so­zia­lis­mus ihren Wohn­sitz in Tau­nus­stein hat­ten, bil­den die Grund­la­ge für das Vor­ha­ben. Der Kon­takt zum Orga­ni­sa­ti­ons­bü­ro des Pro­jekts wur­de geknüpft, sodass Mit­te Juni 2022 die ers­ten fünf Stol­per­stei­ne in Wehen ver­legt wer­den kön­nen – vor­be­halt­lich der Ent­schei­dun­gen im Aus­schuss für Gene­ra­tio­nen, Kul­tur und Ehren­amt und final der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung am 25. November.

Stol­per­stei­ne sind hand­ge­fer­tig­te Beton­qua­der mit einer Kan­ten­län­ge von zehn Zen­ti­me­ter, die von einer Mes­sing­plat­te abge­schlos­sen wer­den. Sie wer­den in den Geh­weg vor dem letz­ten frei gewähl­ten Wohn­ort von Ver­folg­ten des Natio­nal­so­zia­lis­mus ein­ge­las­sen und ist deren Namen und Daten ver­se­hen. Die Stol­per­stei­ne sind ein Pro­jekt des Künst­lers Gun­ter Dem­nik, das bereits euro­pa­weit Anwen­dung findet.

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