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Stu­die zum Anbau von Ess­ba­rem in Privatgärten

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Hoch­schu­le Gei­sen­heim unter­sucht den pri­va­ten Anbau von Obst und Gemüse

In die­sen Wochen fah­ren Land­wir­te, Gärt­ne­rin­nen und Win­zer die letz­te Ern­te ein. Die offi­zi­el­le Ern­te­bi­lanz des Bun­des­land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­ums für 2021 fällt durch unbe­stän­di­ges Wet­ter teil­wei­se ent­täu­schend aus.

Dane­ben haben aber auch Mil­lio­nen von Hob­by­gärt­ne­rin­nen und ‑gärt­ner auf ihren Par­zel­len gewer­kelt und gewirt­schaf­tet. Die Hoch­schu­le Gei­sen­heim hat unter­sucht, wie der pri­va­te Anbau von Ess­ba­rem aus­sieht und wel­che Ver­än­de­run­gen durch Coro­na es dabei gege­ben hat. Dafür wur­den Ende Mai 510 Per­so­nen aus allen Bevöl­ke­rungs­grup­pen, d. h. antei­lig nach Alter, Geschlecht, Ein­kom­men und Regi­on befragt.

„Knapp die Hälf­te aller Befrag­ten pro­du­ziert selbst Obst, Gemü­se oder Kräu­ter zu Hau­se“, so Prof. Dr. Kai Spar­ke und Dr. Mira Leh­ber­ger, Autor und Autorin der Stu­die. „Aller­dings spielt der Zugang zu einem Gar­ten, wie z. B. Haus‑, Klein- oder Gemein­schafts­gar­ten, eine ent­schei­den­de Rol­le für die Anzucht von Gemü­se­pflan­zen und ins­be­son­de­re Obst­ge­höl­zen, die tief­grün­di­ge Böden benö­ti­gen. Bei Befrag­ten mit eige­nem Gar­ten liegt der Anteil der Hob­by-Pro­du­zie­ren­den bei ca. 65 Pro­zent. Per­so­nen ohne eige­nen Gar­ten erzeu­gen immer­hin zu knapp 21 Pro­zent Ess­ba­res, zumeist Kräu­ter in Bal­kon­käs­ten und Töp­fen.“ Auch der Trend zum Hoch­beet ist in der Stu­die mess­bar gewor­den. In fast jedem zwei­ten Gar­ten ist mitt­ler­wei­le ein sol­ches vorhanden.

Per­so­nen, die Obst oder Gemü­se anbau­en, sind über­wie­gend weib­lich, sie haben höhe­re Ein­kom­men zur Ver­fü­gung und woh­nen länd­li­cher als Befrag­te, die nicht selbst anbau­en. Das Alter hin­ge­gen spielt kei­ne Rolle.

„Bei einem Drit­tel der Frei­zeit­gärt­ne­rin­nen und ‑gärt­ner hat der Anbau in der Coro­na-Pan­de­mie zuge­nom­men“, so Spar­ke und Leh­ber­ger. „Neben der all­ge­mein gestie­ge­nen Wert­schät­zung für regio­na­le Pro­duk­te in der Coro­na-Pan­de­mie hat auch der eige­ne Hob­by-Anbau einen Coro­na-Schub bekommen.“

60 Pro­zent der Befrag­ten freu­ten sich über ihren letz­ten Ern­te­er­folg, nur das Wet­ter, Schäd­lin­ge und ein gerin­ger Ertrag trüb­ten noch den Erfolg“, stel­len Spar­ke und Leh­ber­ger fest. „Inter­es­sant ist: Per­so­nen, die Lebens­mit­teln grund­sätz­lich eine hohe Wert­schät­zung ent­ge­gen­brin­gen, kön­nen sich noch mehr über ihre eige­ne Ern­te freuen.“

Die Stu­die ist kos­ten­frei zum Down­load ver­füg­bar auf der Home­page der Hoch­schu­le Geisenheim:

https://www.hs-geisenheim.de/forschung/institute/frischproduktlogistik/professur-fuer-gartenbauoekonomie/dies-und-das/

Elek­tro Lind
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