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Neue Abga­be­be­schrän­kun­gen für Bio­zi­de im Handel

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Verord­nung bringt Selbst­be­die­nungs­ver­bot ab 2025

Bau­märk­te, Apo­the­ken & Co. dür­fen Rat­ten- oder Amei­sen­gif­te, Holz­schutz­mit­tel und ähn­li­che Pro­duk­te ab 2025 nicht mehr frei an Jeder­mann ver­kau­fen – das sieht die neue Bio­zid­rechts-Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (Chem­Bio­zidDV) vor. Sie ent­hält aber auch Neu­re­ge­lun­gen, die bereits heu­te oder ab 2022 greifen.

Sofort in Kraft getre­ten ist ein in Abschnitt 3 der Chem­Bio­zidDV gere­gel­tes all­ge­mei­nes Abga­be­ver­bot für bestimm­te Bio­zid­pro­duk­te: In den Fäl­len, bei denen die Ver­wen­dung nur für bestimm­te Nut­zer – etwa spe­zi­el­le Berufs­grup­pen oder Fach­kun­di­ge – zuge­las­sen ist, dür­fen die Pro­duk­te auch nur noch an die­sen Per­so­nen­kreis abge­ge­ben wer­den. Wie­der­ver­käu­fer sind davon ausgenommen.

Zum 1. Janu­ar 2022 löst die Chem­Bio­zidDV zudem die Bio­zid-Mel­de- und die Bio­zid-Zulas­sungs­ver­ord­nung ab: Im neu­en Abschnitt 2 der Ver­ord­nung sind die Rege­lun­gen zur Mel­dung von Bio­zid­pro­duk­ten mit Alt­wirk­stof­fen auf­ge­führt. Dabei geht es um das Erfor­der­nis von und die Ertei­lung von Regis­trier­num­mern für Biozide.

Ab dem 1. Janu­ar 2025 gilt nach § 10 der Chem­Bio­zidDV für vie­le Bio­zid­pro­duk­te im Ein­zel- und Online­han­del ein Selbst­be­die­nungs­ver­bot. Abge­ge­ben wer­den dür­fen die­se Arti­kel nur von sach­kun­di­gem Per­so­nal nach einem Abga­be­ge­spräch. Dabei wird zwi­schen zwei Pro­dukt­grup­pen unterschieden:

  • Die in §10 Absatz 1 der Ver­ord­nung näher defi­nier­ten Pro­duk­te – im Wesent­li­chen Bio­zi­de, Insek­ti­zi­de und Anti­fouling-Mit­tel – dür­fen nur etwa in abschließ­ba­ren Schrän­ken oder Vitri­nen prä­sen­tiert wer­den, sodass der Kun­de kei­nen frei­en Zugriff dar­auf hat. Zudem dür­fen die­se Pro­duk­te nur von Sach­kun­di­gen abge­ge­ben wer­den (§ 11), die die per­sön­li­chen Vor­aus­set­zun­gen des Erwer­bers über­prü­fen und ein Abga­be­ge­spräch führen.
  • Die in § 10 Absatz 2 genann­ten Pro­duk­te – Schutz­mit­tel für Bau­ma­te­ria­li­en sowie Beschich­tungs- und Holz­schutz­mit­tel – dür­fen dage­gen in frei zugäng­li­cher Form ange­bo­ten wer­den. Hier muss jedoch “durch orga­ni­sa­to­ri­sche Maß­nah­men” sicher­ge­stellt wer­den, dass eine sach­kun­di­ge Per­son vor Abschluss des Kauf­ver­tra­ges, in der Regel an der Kas­se, die Vor­aus­set­zun­gen des Erwer­bers über­prüft und ein Abga­be­ge­spräch führt.

Hier­von aus­ge­nom­men sind Bio­zid­pro­duk­te, die im ver­ein­fach­ten Zulas­sungs­ver­fah­ren zuge­las­sen wur­den – etwa, weil sie natür­li­che Wirk­stof­fe enthalten.

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