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Taunussteiner Magistrat stellt Haushalt fest
Am Mittwoch, 22. September wird Bürgermeister und Kämmerer Sandro Zehner den Haushaltsplan für das Jahr 2022 in der Stadtverordnetenversammlung einbringen. Der Taunussteiner Magistrat hatte den Entwurf in seiner jüngsten Sitzung eingehend beraten und einstimmig festgestellt. Der Haushalt für das Jahr 2022 ist in Anwendung der Taunussteiner Nachhaltigkeitssatzung und unter Rückgriff auf die in den vergangenen Jahren gebildeten Rücklagen wieder ausgeglichen gestaltet – trotz Defizit.
Erneut keine Steuer- und Gebührenerhöhung geplant
Die Grundsteuer würde ohne den möglichen Rückgriff auf die Rücklagen um 410 auf 915 Punkte steigen – dennoch ist im Haushaltsplan 2022 zunächst keine Erhöhung der Grundsteuer vorgesehen. „Wir haben glücklicherweise noch Rücklagen in ausreichender Höhe zur Verfügung. Deshalb muss trotz Defizits im ordentlichen Ergebnis von rund 3,9 Millionen Euro die Grundsteuer nicht unmittelbar erhöht werden und wir können die Belastung der Bürgerinnen und Bürger vermeiden“, sagt Bürgermeister Sandro Zehner. Der Kämmerer betont gleichzeitig, dass sich das Ergebnis jedoch im Rahmen der Beratungen und auch durch die im Laufe des Jahres konkreteren Schätzungen zu den mittelfristigen Entwicklungen der Steuererträge definitiv noch verändern werde, wovon in der Konsequenz auch die Höhe der Rücklagenverwendung und damit verbunden auch des Grundsteuerhebesatzes abhängen werden.
Im Jahr 2022 stehen Erträgen in Höhe von 66,1 Millionen Euro den gesamten Aufwendungen von knapp 70 Millionen Euro gegenüber, dazu kommen noch außerordentliche Erträge in Höhe von 2,2 Millionen Euro, was zu einem rücklagenfinanzierten Defizit von knapp 1,68 Millionen Euro führt. Investive Einzahlungen sind in einer Höhe von 5,57 Millionen Euro geplant. Die geplanten investiven Auszahlungen betragen 16,12 Millionen Euro. Langfristige Darlehen für Investitionen sind in 2022 in Höhe von 10,55 Millionen Euro veranschlagt, dafür aber im Gegenzug auch 3,35 Millionen Euro langfristige Schulden abgebaut.
Die Corona-Pandemie und die damit stark zurückgegangenen Einnahmen bei der Einkommenssteuer und die höheren Aufwendungen für notwendige Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen sind im Wesentlichen die Ursache für das hohe Defizit.
Nachhaltige, generationengerechte und solide Finanzplanung
„Wir haben durch umsichtiges und wirtschaftlich verantwortungsvolles Handeln sukzessive in den letzten Jahren ein ordentliches Rücklagenpolster aufgebaut. Aber auch das ist endlich und wir müssen klug entscheiden, wie viel davon in die Gegenfinanzierung des jetzt aufzustellenden Haushaltes fließen soll. Denn klar ist: Die Rücklagen können nicht zur dauerhaften Deckung strukturell defizitärer Haushalte dienen. Wir wollen eine nachhaltige, generationengerechte und solide Finanzplanung und müssen gleichzeitig in die Zukunft unserer Stadt investieren“, so Zehner.
Im Jahr 2022 will die Stadt Taunusstein über 16 Millionen Euro investieren – insbesondere in die pflichtige Infrastruktur wie Kinderbetreuung, Straßenbau und Brandschutz. Das sind neben der Errichtung der Kindertagesstätte in der Mainzer Allee unter anderem die weitere Fokussierung auf die Verbesserung des Zustandes der Taunussteiner Straßen, der barrierefreie Umbau der Bushaltestellen und Wartehallen sowie der kontinuierliche Erwerb geeigneter Flächen zur Entwicklung von Bau- und Gewerbegebieten. Es werden jedoch in 2022 erneut langfristige Kredite in nicht unerheblicher Höhe aufgenommen werden müssen, um die nachhaltigen Investitionen zu finanzieren.