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VC-Markt im Stimmungshoch

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Der Stim­mungs­auf­schwung auf dem deut­schen Ven­ture Capi­tal-Markt setzt sich auch im 2. Quar­tal 2021 fort. Der Geschäfts­kli­ma­in­di­ka­tor des Früh­pha­sen­seg­ments steigt um 10,5 Zäh­ler auf 37,8 Sal­den­punk­te und mar­kiert damit einen neu­en Best­wert. Das Geschäfts­kli­ma wird dabei maß­geb­lich durch die Geschäfts­er­war­tun­gen beflü­gelt, wäh­rend sich die aktu­el­le Geschäfts­la­ge nur leicht bes­sert. Der Indi­ka­tor für die aktu­el­le Geschäfts­la­ge steigt um 4,6 Zäh­ler auf 36,0 Sal­den­punk­te, der Indi­ka­tor für die Geschäfts­er­war­tung deut­lich um 16,4 Zäh­ler auf 39,6 Sal­den­punk­te. Die Erwar­tun­gen auf Sicht von 6 Mona­ten waren somit noch nie höher.
 
Die Ent­wick­lung von ins­be­son­de­re drei Kli­ma­kom­po­nen­ten hat das Rekord­kli­ma befeu­ert: des Fund­rai­sin­gs, der Exit­mög­lich­kei­ten und der Stär­ke des Deal­f­lows. Alle drei Indi­ka­to­ren haben neue Best­mar­ken gesetzt. Das Fund­rai­sin­g­kli­ma toppt knapp sei­nen bis­he­ri­gen Best­wert von Anfang 2019 auf­grund deut­lich gestie­ge­ner Erwar­tun­gen auf Sicht von 6 Mona­ten. Beim Exit­kli­ma haben sowohl die Beur­tei­lung der Lage als auch der Erwar­tun­gen deut­lich zuge­legt. Der bis­he­ri­ge Best­wert vom Herbst 2018 konn­te hier klar über­trof­fen wer­den. Die Beur­tei­lung der Stär­ke des Deal­f­lows ist knapp bes­ser als der bis­he­ri­ge Best­wert von Herbst 2016, ermög­licht durch deut­lich gestie­ge­ne Erwar­tun­gen auf 6‑Mo­nats-Sicht.
 
Die stärks­te Ver­än­de­rung zeigt sich bei der Zufrie­den­heit mit den Ein­stiegs­be­wer­tun­gen, deren Indi­ka­tor um 33 Punk­te auf ein All­zeit­tief ein­ge­bro­chen ist – auch das senk­te die Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft. Tat­säch­lich sind im 2. Quar­tal die Deal­vo­lu­men ab Serie A / Run­de 1‑Finanzierungen merk­lich ange­stie­gen. Zudem erreich­ten drei neue Start-ups erst­mals eine Bewer­tung von 1 Mrd. USD und damit den Sta­tus von „Ein­hör­nern“.
 
„Zwei Mega­deals über jeweils rund 1 Mrd. US-Dol­lar haben den deut­schen VC-Markt im zwei­ten Quar­tal auf ein neu­es Level gehievt, die Stim­mung über­trifft alles bis­her Gese­he­ne“, sagt Dr. Frit­zi Köh­ler-Geib, Chef­volks­wir­tin der KfW. „Ledig­lich die gestie­ge­nen Ein­stiegs­be­wer­tun­gen sind für vie­le Inves­to­ren ein Ärger­nis, haben bis­her jedoch kei­nen maß­geb­li­chen Ein­fluss auf das Geschäfts­kli­ma. Die Ent­wick­lung der Deal­vo­lu­men deu­tet dar­auf hin, dass sich die Bewer­tun­gen vor allem bei Fol­ge­fi­nan­zie­rungs­run­den erhöht haben und weni­ger bei Seed-Finan­zie­run­gen. Das kann man auch als Erfolg sehen, näm­lich dass den deut­schen Start-ups, die sich ‚eta­blie­ren‘ konn­ten, mitt­ler­wei­le mehr zuge­traut wird.“
 
“Das zwei­te Quar­tal war gekenn­zeich­net durch rege Inves­ti­ti­ons­tä­tig­keit und nicht zuletzt eini­ge her­aus­ra­gen­de Finan­zie­rungs­run­den. Immer mehr Ein­hör­ner sind ein gro­ßer Erfolg für die Grün­der und ihre Inves­to­ren. Dies spricht für die deut­schen Start­ups und freut uns sehr“, sagt Ulri­ke Hin­richs, geschäfts­füh­ren­des Vor­stands­mit­glied des BVK. „Nicht zuletzt die Zufrie­den­heit mit dem Fund­rai­sing- und Exit-Umfeld hei­zen die Stim­mungs­eu­pho­rie wei­ter an. Die Kehr­sei­te der Medail­le ist das all­ge­mein sehr hohe Bewer­tungs­ni­veau, das inzwi­schen auch in frü­hen Run­den auf­ge­ru­fen wird. Die Skep­sis dem­ge­gen­über scheint bereits auf die Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft der VCs zu schla­gen. Die Her­aus­for­de­rung besteht dar­in, dass die Start­ups ihre hohen Bewer­tun­gen auch lang­fris­tig recht­fer­ti­gen müssen.“

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