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Rück­läu­fi­ge Inno­va­ti­ons­kraft des Mit­tel­stands schwächt auch sei­ne Digitalisierung

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Die seit Jah­ren nach­las­sen­de Inno­va­ti­ons­kraft der mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men in Deutsch­land wirkt sich auch nach­tei­lig auf deren Digi­ta­li­sie­rung aus. Eine im Auf­trag von KfW Rese­arch durch­ge­führ­te Stu­die des Leib­niz-Insti­tuts für Euro­päi­sche Wirt­schafts­for­schung (ZEW) hat den Zusam­men­hang zwi­schen Inno­va­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten und Digi­ta­li­sie­rung auf­ge­zeigt. Danach wei­sen Unter­neh­men, die sowohl Digi­ta­li­sie­rungs- als auch Inno­va­ti­ons­vor­ha­ben umset­zen, ein höhe­res Wachs­tum bei Umsatz und Beschäf­ti­gung auf als Unter­neh­men, die nur Digi­ta­li­sie­rungs­maß­nah­men, aber kei­ne Inno­va­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten durch­füh­ren. Die Stu­die macht deut­lich, dass sich Digi­ta­li­sie­rung und Inno­va­ti­on gegen­sei­tig bedin­gen: Je inno­va­ti­ons­ak­ti­ver Unter­neh­men sind, des­to tief­grei­fen­der und umfas­sen­der sind auch ihre Digi­ta­li­sie­rungs­maß­nah­men. Gleich­zei­tig stel­len neue, digi­ta­le Tech­no­lo­gien und digi­tal vor­lie­gen­de Daten für Unter­neh­men eine wich­ti­ge Basis für die Durch­füh­rung von Inno­va­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten dar. Die Digi­ta­li­sie­rung unter­stützt die Unter­neh­men auf die­se Wei­se dabei, Inno­va­tio­nen her­vor­zu­brin­gen. Unter­neh­men, die kei­ne Inno­va­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten betrei­ben, son­dern nur Digi­ta­li­sie­rungs­maß­nah­men durch­füh­ren, sind dem­ge­gen­über klei­ner und wach­sen lang­sa­mer. Zudem beschrän­ken sie sich oft auf ein­zel­ne, weni­ger anspruchs­vol­le Digi­ta­li­sie­rungs­schrit­te.
 
Die Chef­volks­wir­tin der KfW, Dr. Frit­zi Köh­ler-Geib, sagt: „Inno­va­ti­on und Digi­ta­li­sie­rung sind zwei Sei­ten der­sel­ben Medail­le, wenn es um Wachs­tum und Beschäf­ti­gung geht. So sind digi­ta­le Tech­no­lo­gien oft die Grund­la­ge von Inno­va­tio­nen. Ande­rer­seits sind es gera­de die inno­va­ti­ven Unter­neh­men, die die Digi­ta­li­sie­rung vor­an­brin­gen. Die Tat­sa­che, dass immer weni­ger Mit­tel­ständ­ler inno­va­tiv sind, berei­tet des­halb Sor­ge, denn ohne eine brei­te Basis an mit­tel­stän­di­schen Inno­va­to­ren wer­den sich auch die Fort­schrit­te bei der Digi­ta­li­sie­rung im Mit­tel­stand ver­lang­sa­men.
 
Die Inno­va­to­ren­quo­te im Mit­tel­stand ist seit rund andert­halb Jahr­zehn­ten rück­läu­fig. Seit ihrem Höchst­stand im Zeit­raum 2004–2006 ging der Anteil inno­va­ti­ver Mit­tel­ständ­ler bis 2017–2019 um knapp die Hälf­te zurück (-49 %), wie der KfW-Inno­va­ti­ons­be­richt Mit­tel­stand zeigt.

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