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Mit­tel­stand kommt wie­der leich­ter an Kredite

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Die Unter­neh­men in Deutsch­land fra­gen wei­ter­hin auf nur schwa­chem, unter­durch­schnitt­li­chen Niveau Bank­kre­di­te nach. Im zwei­ten Quar­tal ging der Anteil der Mit­tel­ständ­ler, die Kre­dit­ver­hand­lun­gen mit ihren Ban­ken führ­ten, um 1,1 Pro­zent­punk­te auf 19,5 % zurück, wie die aktu­el­le KfW-ifo-Kre­dit­hür­de zeigt. Dies ist der nied­rigs­te Wert seit Beginn der Befra­gung im Jahr 2017. Auch bei den Groß­un­ter­neh­men sank der Anteil der kre­dit­nach­fra­gen­den Unter­neh­men nach einem mini­ma­len Anstieg im Vor­quar­tal um 1,3 Pro­zent­punk­te wie­der auf 27,7 % ab. Schaut man auf die Unter­neh­men, die der­zeit den­noch Kre­di­te nach­fra­gen, so gibt es vor allem aus dem Mit­tel­stand Licht­bli­cke: Erst­mals seit März 2020 sinkt die KfW-ifo-Kre­dit­hür­de für klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men wie­der deut­lich und liegt aktu­ell bei 18,4 % (Vor­quar­tal: 22,5 %).
 
Im Zuge der Auf­he­bung pan­de­mie­be­ding­ter Ein­schrän­kun­gen pro­fi­tie­ren vor allem die mit­tel­stän­di­schen Dienst­leis­ter (-6,7 Pro­zent­punk­te auf 20,3 %), aber auch das stark export­ori­en­tier­te Ver­ar­bei­ten­de Gewer­be (-6,1 auf 15,4 %). Restrik­ti­ver als zuvor zeig­ten sich Ban­ken bei mit­tel­stän­di­schen Fir­men aus dem Bau­sek­tor (+4,4 auf 11 %) und im Groß- und Ein­zel­han­del (+4,3 auf 25,6 % bzw. +1,6 auf 29,5 %). Gro­ßen Unter­neh­men gelingt es allein im Ein­zel­han­del leich­ter, Kre­dit­ver­hand­lun­gen erfolg­reich abzu­schlie­ßen (-8,7 auf 17,5 %). Im Bau­ge­wer­be (+18,8 auf 47,6 %) aber auch bei den Dienst­leis­tun­gen (+3,2 auf 13,6 %) agie­ren die Ban­ken deut­lich zurück­hal­ten­der.
 
„Die nach­hal­ti­ge Über­win­dung der Pan­de­mie-Fol­gen in der Wirt­schaft braucht vor allem Plan­bar­keit. Die fehlt den Unter­neh­men nach wie vor: Nicht zuletzt durch neue Virus­va­ri­an­ten wie Del­ta+, die den Auf­schwung abbrem­sen könn­ten, bleibt die Unsi­cher­heit hoch. Zudem brem­sen auch Ange­bots­eng­päs­se wei­ter­hin das Inves­ti­ti­ons- und damit Kre­dit­nach­fra­ge­ver­hal­ten der Unter­neh­men“, sagt. Dr. Frit­zi Köh­ler-Geib, Chef­volks­wir­tin der KfW. Dies zei­ge sich etwa im Bau­sek­tor. Obwohl die­ser bis­her äußerst robust durch die Pan­de­mie gekom­men ist, fra­gen Unter­neh­men unab­hän­gig von ihrer Grö­ße weni­ger Kre­di­te nach. Gleich­zei­tig zei­gen sich Ban­ken bei den Bau­fir­men, die den­noch Kre­dit­be­darf haben restrik­ti­ver. Eine Erklä­rung könn­ten die zuletzt deut­lich gestie­ge­nen Roh­stoff­prei­se, etwa für Holz sowie ins­ge­samt höhe­re Bau­kos­ten sein.

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