Lokal

Eine drei Meter hohe Flut­wel­le ist durch Stol­berg geschossen

Veröffentlicht

am

Ein­satz­kräf­te aus dem Rhein­gau-Tau­nus-Kreis sind zurück / Herz­li­cher Emp­fang am Feu­er­wehr­stütz­punkt in Idstein

„Eine drei Meter hohe Flut­wel­le schoss in der Nacht zum Don­ners­tag durch Stol­berg und hat fast alles mit­ge­ris­sen, was im Weg stand. Eine Spur der Ver­wüs­tung zieht sich durch die Kom­mu­ne“, erzählt Kreis­brand­meis­ter Rei­ner Oswald, Ein­satz­lei­ter der Ret­tungs­kräf­te aus dem Rhein­gau-Tau­nus-Kreis, den Land­krei­sen Lim­burg-Weil­burg und Gie­ßen sowie von Feu­er­weh­ren der Lan­des­haupt­stadt Wies­ba­den. „Die Regi­on um Aachen und Stol­berg gleich einem Kata­stro­phen­ge­biet“, so die Erkennt­nis. Oswald: „Wir haben gese­hen, wel­che Kräf­te Was­ser­mas­sen ent­fal­ten kön­nen. Dra­ma­tisch!”
 
Die ins­ge­samt 160 Kräf­te – davon 40 aus dem Kreis – waren vom Land Hes­sen am Don­ners­tag ins Kata­stro­phen­ge­biet in Nord­rhein-West­fa­len beor­dert wor­den. Am Sonn­tag kehr­ten sie ins Kreis­ge­biet zurück. Land­rat Frank Kili­an, die Bür­ger­meis­ter Chris­ti­an Her­furth, Mar­kus Obern­dör­fer, Kay Ten­ge und San­dro Zeh­ner und Ver­tre­ter von wei­te­ren Kom­mu­nen sowie Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge und Mit­glie­der der Feu­er­weh­ren und Ret­tungs­diens­te berei­te­ten den Ein­satz­kräf­ten am Feu­er­wehr­stütz­punkt in Idstein einen herz­li­chen Emp­fang.
 
Es habe sich ein Bild der Ver­wüs­tung gebo­ten, als die Kräf­te in Stol­berg bei Aachen am Ein­satz­ort anka­men. Oswald: „Die Infra­struk­tur ist voll­kom­men zer­stört. Es gibt auf­ge­ris­se­ne Stra­ßen, Brü­cken wur­den ein­fach weg­ge­spült, als wären sie aus Streich­höl­zern, Autos hän­gen an Bäu­men. Ein Fahr­zeug wur­de bis in die nächs­te Ort­schaft geschwemmt. Zahl­rei­che Häu­ser sind beschä­digt und ein­sturz­ge­fähr­det.“ So etwas habe er zuvor nie gese­hen, betont der Kreis­brand­meis­ter, der sicht­lich noch unter den unfass­ba­ren Ein­drü­cken des Erleb­ten der ver­gan­ge­nen Tage steht. An 70 Stel­len in Stol­berg waren die Ein­satz­kräf­te ein­ge­setzt. Sie pump­ten Kel­ler leer und hal­fen bei den Auf­räum­ar­bei­ten.
 
„Als wir anrück­ten, stan­den die Ein­woh­ner – vie­le davon wei­nend – am Stra­ßen­rand und haben uns zuge­winkt. Das war bewe­gend“, berich­tet Rei­ner Oswald. „Die Men­schen ste­hen dort vor dem nichts!“ Aber gleich­zei­tig stell­te sich eine Wel­le der Hilfs­be­reit­schaft ein. „Men­schen aus dem Umland, die von dem Unwet­ter nicht so stark betrof­fen waren, kom­men mit Schau­feln und Gerät­schaf­ten, um zu hel­fen.“ Eini­ge Bewoh­ner lie­fer­ten Brat­würs­te für die Ret­tungs­kräf­te. „Die Soli­da­ri­tät ist sehr, sehr groß“, so der Ein­satz­lei­ter: „Wir wur­den nun von Kräf­ten aus Nie­der­sach­sen abge­löst und vom Land zurück­be­or­dert.“
 
Land­rat Frank Kili­an dank­te den Ein­satz­kräf­ten von den Frei­wil­li­gen Feu­er­weh­ren Oestrich-Win­kel, Idstein, Tau­nus­stein, Rüdes­heim am Rhein, Bad Schwal­bach und Elt­ville sowie einem Ret­tungs­wa­gen des DRK Idstein. „Wir sind froh, dass sie wohl­be­hal­ten vom Ein­satz zurück­kehrt sind“, beton­te Kili­an. Schließ­lich habe es sich um einen Ein­satz unter Lebens­ge­fahr gehan­delt, den die Kräf­te mit Bra­vour meis­ter­ten. „Jetzt gilt es die Ein­drü­cke zu ver­ar­bei­ten. Wer von den Ein­satz­kräf­ten dafür pro­fes­sio­nel­le Hil­fe benö­tigt, soll sich beim Rhein­gau-Tau­nus-Kreis mel­den“, erklär­te Frank Kili­an. Er sag­te jeg­li­che Unter­stüt­zung zu.
 
Nach­dem Ein­satz müs­se eine Bilanz gezo­gen wer­den, in die die Ein­drü­cke und die Erkennt­nis­se der Ein­satz­kräf­te mit ein­ge­hen. „Wir müs­sen natür­lich schau­en, ob wir opti­mal für sol­che Kata­stro­phen­ein­sät­ze aus­ge­stat­tet sind“, beton­te Kili­an. Wo es Lücken gibt, müs­sen die­sen beho­ben wer­den. „Jeder Euro, der in die Aus­rüs­tung unse­rer Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr fließt, ist gut inves­tiert“, beton­te Land rat Frank Kili­an. Kreis­brand­in­spek­tor Chris­ti­an Ros­sel wür­dig­te eben­falls den Ein­satz: „Sie haben den Rhein­gau-Tau­nus-Kreis wür­dig ver­tre­ten Viel Dank dafür. Ihr wart Super!.“

https://www.elektro-lind.de/
Die mobile Version verlassen