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Mit­tel­stand erholt sich wei­ter von der Corona-Krise

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Kla­gen über Stö­run­gen der Lie­fer­ket­ten neh­men zu

Trotz der Kon­takt­be­schrän­kun­gen, die zur Ein­däm­mung der drit­ten Coro­na-Wel­le nötig waren, hat sich der Mit­tel­stand in den ver­gan­ge­nen Mona­ten von der Coro­na-Kri­se etwas erholt. Rund 2,4 Mio. mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men (64 %) hat­ten Mit­te Mai noch mit den Fol­gen der Coro­na-Pan­de­mie zu kämp­fen, wie eine reprä­sen­ta­ti­ve Befra­gung von KfW Rese­arch auf Basis des KfW-Mit­tel­stand­spa­nels zeigt. Die Aus­wir­kun­gen der Ein­däm­mungs­maß­nah­men tra­fen damit etwa 150.000 Unter­neh­men weni­ger als bei der letz­ten Befra­gung im Janu­ar. Zu die­sem Zeit­punkt waren 68 % der klei­nen und mitt­le­ren Unter­neh­men von der Coro­na-Kri­se betrof­fen.
 
Der Rück­gang der Betrof­fen­heit erstreckt sich über nahe­zu alle erfrag­ten Aspek­te, wie z.B. Umsatz­rück­gän­ge oder Stö­run­gen im Geschäfts­be­trieb auf­grund des Aus­falls von Mit­ar­bei­tern. Deut­lich ver­bes­sert hat sich ins­be­son­de­re die Liqui­di­täts­la­ge der Unter­neh­men. Inzwi­schen sagt nahe­zu die Hälf­te der Unter­neh­men (46 %), sie sei­en unge­ach­tet der Kri­se aus­rei­chend mit Liqui­di­tät ver­sorgt. Zu Beginn des Jah­res waren es nur 32 %. Dem­ge­gen­über sank der Anteil der Unter­neh­men, deren liqui­de Mit­tel nur noch höchs­tens zwei Mona­te aus­rei­chen, auf 22 % (33 % im Janu­ar). Eine exis­ten­zi­el­le Bedro­hung ist die Coro­na-Kri­se noch für jedes fünf­te mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men, im Janu­ar traf dies noch auf jedes vier­te Unter­neh­men zu.
 
Als zuneh­men­de Belas­tung für den Erho­lungs­kurs erwei­sen sich jedoch Stö­run­gen in den Lie­fer­ket­ten. Hier­über kla­gen 17 % der mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men, dies sind 2 Pro­zent­punk­te mehr als zu Beginn des Jah­res. Gegen­über der Befra­gung im Sep­tem­ber 2020 (9 %) hat sich der Anteil der Unter­neh­men, die von Stö­run­gen der Lie­fer­ket­ten berich­ten, sogar nahe­zu ver­dop­pelt. Betrof­fen sind vor allem mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men im Ver­ar­bei­ten­den Gewer­be. Fast jedes zwei­te Unter­neh­men in die­ser Bran­che hat mit Pro­duk­ti­ons­pro­ble­men auf­grund von Stö­run­gen in den Lie­fer­ket­ten zu kämp­fen – ein Anstieg um 17 Pro­zent­punk­te im Ver­gleich zum Janu­ar. Dem­entspre­chend hoch ist im Ver­ar­bei­ten­den Gewer­be auch wei­ter­hin die Coro­na-Betrof­fen­heit (75 %).
 
Die Chef­volks­wir­tin der KfW, Dr. Frit­zi Köh­ler-Geib, sagt: „Die Stö­run­gen in den Lie­fer­ket­ten spie­geln neben den Ein­schrän­kun­gen im grenz­über­schrei­ten­den Waren- und Dienst­leis­tungs­ver­kehr auch schär­fe­re Pan­de­mie-Ein­däm­mungs­maß­nah­men in einer Viel­zahl ande­rer Län­der wider. Ins­be­son­de­re Tei­le Asi­ens – wich­ti­ge Part­ner in den glo­ba­len Lie­fer- und Wert­schöp­fungs­ket­ten – sind in den ver­gan­ge­nen Wochen von einer neu­en hef­ti­gen Coro­na-Wel­le über­rollt wor­den. Vie­le Mit­tel­ständ­ler sind Teil des glo­ba­len Waren­aus­tauschs und des­halb von Pro­duk­ti­ons­un­ter­bre­chun­gen im Aus­land betrof­fen.“
 
Seit April 2020 befragt KfW Rese­arch im Abstand von 3 bis 4 Mona­ten mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men aus dem Grund­da­ten­satz des KfW-Mit­tel­stand­spa­nels reprä­sen­ta­tiv zu den aktu­el­len Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Kri­se. Die aktu­el­le Befra­gung war die jüngs­te von bis­her fünf Erhebungen.

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