Lokal

Klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men start­klar für die Erholung

Veröffentlicht

am

Die drit­te Coro­na-Wel­le ist gebro­chen, der Anteil der Geimpf­ten in der Bevöl­ke­rung steigt, in immer mehr Regio­nen bestehen kon­kre­te Aus­sich­ten auf anhal­ten­de Locke­run­gen des öffent­li­chen Lebens. Ange­sichts die­ser guten Nach­rich­ten hellt sich die Stim­mung in den mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men rasant auf: Ihr Geschäfts­kli­ma steigt um 6,3 Zäh­ler auf 5,7 Sal­den­punk­te und ist damit erst­mals seit Pan­de­mie­be­ginn wie­der posi­tiv. Getra­gen wird der jüngs­te Anstieg vor allem von einem viel opti­mis­ti­sche­ren Blick auf die kom­men­den sechs Mona­te: Die Mit­tel­ständ­ler kor­ri­gie­ren ihre Geschäfts­er­war­tun­gen um außer­or­dent­li­che 8,8 Zäh­ler nach oben auf 11,3 Sal­den­punk­te – und damit den höchs­ten Stand seit vier Jah­ren. Die Geschäfts­la­ge­ur­tei­le stei­gen gleich­zei­tig um 3,8 Zäh­ler auf ‑0,3 Sal­den­punk­te.
 
In den Groß­un­ter­neh­men zieht die Stim­mung im Mai eben­falls wei­ter an, aller­dings wie schon im April allein getrie­ben von noch­mals deut­lich bes­se­ren Urtei­len zur aktu­el­len Geschäfts­la­ge (+5,3 Zäh­ler auf 10,5 Sal­den­punk­te). Dem­ge­gen­über geben die Geschäfts­er­war­tun­gen gering­fü­gig um 1,0 Zäh­ler nach, hal­ten sich aber mit 12,4 Sal­den­punk­ten wei­ter auf einem hohen Niveau. Hin­ter die­ser Kon­so­li­die­rung der Erwar­tun­gen dürf­ten die aktu­el­len Eng­päs­se bei wich­ti­gen Vor­leis­tungs­gü­tern und Roh­stof­fen ste­hen, wes­we­gen die Pro­duk­ti­on der Unter­neh­men mit der wach­sen­den Nach­fra­ge vor­erst nur unvoll­stän­dig Schritt hal­ten kann. Unter dem Strich steht für die Groß­un­ter­neh­men ein Plus von 2,1 Zäh­lern beim Geschäfts­kli­ma auf jetzt 11,7 Sal­den­punk­te. Damit ist es wei­ter­hin klar höher als im Mit­tel­stand, der Vor­sprung hat sich gegen­über April jedoch fast hal­biert.
 
Auch zwi­schen den ein­zel­nen Wirt­schafts­be­rei­chen haben sich die Geschäfts­kli­ma­un­ter­schie­de im Mai ten­den­zi­ell ange­nä­hert, wobei das Stim­mungs­ni­veau in fast allen Bran­chen und Unter­neh­mens­grö­ßen­klas­sen steigt. Neben dem Groß­han­del mel­den ins­be­son­de­re pan­de­mie­be­dingt bis­lang stark ein­ge­schränk­te Seg­men­te der Wirt­schaft wie der mit­tel­stän­di­sche Ein­zel­han­del und die Dienst­leis­tun­gen deut­li­che Ver­bes­se­run­gen. Die wei­te­ren Aus­sich­ten für Bin­nen­bran­chen wie den Ein­zel­han­del sind gut, denn auch am Arbeits­markt deu­tet sich nun eine Bes­se­rung an. So stei­gen die Beschäf­ti­gungs­er­war­tun­gen der Mit­tel­ständ­ler im Mai um 5,3 Zäh­ler auf 8,6 Sal­den­punk­te und die­je­ni­gen der Groß­un­ter­neh­men um 3,6 Zäh­ler auf 3,2 Sal­den­punk­te. Erst­mals seit zwei Jah­ren sind die Beschäf­ti­gungs­plä­ne damit in bei­den Unter­neh­mens­grö­ßen­klas­sen gleich­zei­tig wie­der posi­tiv. Ein gro­ßer Bei­trag hier­zu kommt von den beson­ders auf Sozi­al­kon­tak­te ange­wie­se­nen Dienst­leis­tun­gen, die mit der Locke­rung der coro­nabe­ding­ten Ein­schrän­kun­gen ihren Per­so­nal­be­stand wie­der hoch­fah­ren dürf­ten.
 
„Die Kon­junk­tur­am­pel springt auf Grün, die Unter­neh­men bli­cken zuver­sicht­lich nach vorn und sind start­klar für die Erho­lung“, kom­men­tiert Dr. Frit­zi Köh­ler-Geib, Chef­volks­wir­tin der KfW, die Ergeb­nis­se des KfW-ifo-Mit­tel­stands­ba­ro­me­ters im Mai. „Par­al­lel zur stei­gen­den Stim­mung in der Wirt­schaft schal­ten die betrieb­li­chen Beschäf­ti­gungs­plä­ne auf Expan­si­on. Das macht viel Hoff­nung !“ Bei aller Zuver­sicht sei aber nach wie vor Vor­sicht nötig: „Mit zu raschen Locke­run­gen könn­te Deutsch­land ris­kie­ren, die jüngs­ten Erfol­ge bei der Ein­däm­mung der Pan­de­mie wie­der zu ver­spie­len. Bei behut­sa­mer Öff­nung bin ich zuver­sicht­lich, dass die deut­sche Wirt­schaft im wei­te­ren Jah­res­ver­lauf dank Nach­hol­ef­fek­ten bei den Dienst­leis­tun­gen und einer zuneh­men­den Ent­span­nung bei den Vor­leis­tungs­eng­päs­sen im Ver­ar­bei­ten­den Gewer­be einen kräf­ti­gen Wachs­tums­schub erhält. 2021 dürf­te das Brut­to­in­lands­pro­dukt trotz des miss­lun­ge­nen Jah­res­starts um 3,5 % wach­sen, 2022 dann sogar um 4,0 %.“

Die mobile Version verlassen