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Grund­er­werb­steu­er: Rich­ti­ge Reform lässt auf sich warten

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Am kom­men­den Mitt­woch berät der Bun­des­tag über eine Ände­rung des Grund­er­werb­steu­er­ge­set­zes, um soge­nann­te Share Deals ein­zu­schrän­ken. Der Deut­sche Fami­li­en­ver­band (DFV) bemän­gelt, dass es für Fami­li­en wei­ter­hin kei­ne Frei­be­trä­ge in der Grund­er­werb­steu­er gibt.

Die Grund­er­werb­steu­er ist eine gro­ße Hür­de für Fami­li­en auf dem Weg zu Wohn­ei­gen­tum. Um einen Immo­bi­li­en­er­werb für Fami­li­en zu ermög­li­chen, braucht es einen Frei­be­trag in der Grund­er­werb­steu­er und eine Sen­kung der Steu­er­sät­ze. Im Koali­ti­ons­ver­trag 2018 haben CDU/CSU und SPD ver­ein­bart, Ent­las­tun­gen für Fami­li­en bei der Grund­er­werb­steu­er zu prüfen.

„Vie­len Wor­ten sind noch kei­ne Taten gefolgt. Die Reform der Grund­er­werb­steu­er lässt immer noch auf sich war­ten. Leid­tra­gen­de sind Fami­li­en, denen der Haus­kauf unnö­tig ver­teu­ert wird. Die Grund­er­werb­steu­er­ein­nah­men der Län­der haben inzwi­schen schwin­del­erre­gen­de Höhen erreicht. Die Grund­er­werb­steu­er ist kein Selbst­be­die­nungs­la­den“, sagt Sebas­ti­an Heimann, Bun­des­ge­schäfts­füh­rer des DFV.

Ohne Erleich­te­run­gen bei der Grund­er­werb­steu­er ist es für Fami­li­en schwie­rig, eige­nen Wohn­raum zu erwer­ben. Die Abga­be, die beim Kauf eines Grund­stücks von den Bun­des­län­dern erho­ben wird, ver­teu­ert erheb­lich die Neben­kos­ten für eine Immo­bi­lie. Die Grund­er­werb­steu­er berück­sich­tigt nicht die finan­zi­el­le Leis­tungs­fä­hig­keit der Käu­fer, son­dern rich­tet sich nach dem Preis des Grund­stücks oder dem Gesamt­preis der Immo­bi­lie. Bei einem Grund­stück­preis von 350.000 Euro fal­len in den meis­ten Bun­des­län­dern 17.500 bis 22.750 Euro allein an Grund­er­werb­steu­ern an. Die­se haben sich in den letz­ten 15 Jah­ren von durch­schnitt­lich 3,5 Pro­zent auf 5,44 Pro­zent erhöht und Rekord­sum­men in die Län­der­kas­sen gespült. Mitt­ler­wei­le geht mehr als die Hälf­te ihrer Steu­er­ein­nah­men auf Grund­er­werb­steu­ern zurück.

Wohn­ei­gen­tum ist für Fami­li­en oft­mals die ein­zi­ge Mög­lich­keit, fami­li­en­ge­recht zu leben. Beson­ders Fami­li­en mit meh­re­ren Kin­dern fin­den kaum geeig­ne­ten und bezahl­ba­ren Wohn­raum zur Mie­te. Eine eige­ne Immo­bi­lie dient vie­len Fami­li­en als Alters­vor­sor­ge und bie­tet nicht zuletzt zusätz­li­che Sicher­heit in schwie­ri­gen Zeiten.

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