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Mit zwei neu­en Brauch­was­ser­an­la­gen in die Sai­son 2021

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Pünkt­lich zum Start in die Früh­jahrs­sai­son kön­nen die Stadt­wer­ke Gei­sen­heim zwei neue Brauch­was­ser­an­la­gen in Betrieb nehmen.

„In den drei letz­ten extrem tro­cke­nen Jah­ren hat­ten wir im Som­mer Pro­ble­me die Trink­was­ser­ver­sor­gung jeder­zeit unkri­tisch sicher­stel­len zu kön­nen.“ erklärt der Tech­ni­sche Betriebs­lei­ter der Stadt­wer­ke Gei­sen­heim Herr Jochen Quas­ten. „Das Spa­ren von Trink­was­ser ist und bleibt das Gebot der Stun­de. Bei den Auf­ru­fen zum Was­ser­spa­ren haben wir stets betont, dass es dar­um geht, für alle Zwe­cke für die gar kein Trink­was­ser benö­tig wird, auch kein Trink­was­ser zu ver­wen­den ist. Den Gar­ten mit Trink­was­ser zu gie­ßen kann ange­sichts der Bri­sanz des The­mas nicht mehr akzep­tiert wer­den.“ Aber wer auf­ruft, statt Trink­was­ser Brauch­was­ser zu ver­wen­den, der muss auch Mög­lich­kei­ten bie­ten Brauch­was­ser zu beziehen.

„Für alle die bis­her noch kei­ne Zis­ter­nen oder Was­ser­fäs­ser zum Auf­fan­gen von Regen­was­ser haben, haben wir die­se zusätz­li­chen Brauch­was­ser­stel­len im Stadt­ge­biet geschaf­fen“ so Herr Quasten.

In Ergän­zung zu der bis­her ein­zi­gen Brauch­was­ser­stel­le in Johan­nis­berg-Grund ste­hen nun zwei wei­te­re Brauch­was­ser­an­la­gen in der Tal­stadt bereit. Eine liegt am Wirt­schafts­weg in der Ver­län­ge­rung der Brun­nen­stra­ße. Der ehe­ma­li­ge Was­ser­spei­cher vom Schloss Kosa­cken­berg spei­chert ca. 30 m³ Was­ser und wird kon­ti­nu­ier­lich über einen Stol­len nach­ge­füllt. Um ein erhöh­tes Ver­kehrs­auf­kom­men in der engen Brun­nen­stra­ße und den Nach­bar­stra­ßen zu ver­mei­den, erfolgt die Zufahrt zur Brauch­was­ser­an­la­ge Brun­nen­stra­ße von Nor­den aus vom „Neu­en Fried­hof“ und aus Rich­tung Süden über den Wirt­schafts­weg gegen­über dem Bau­hof. Eine Beschil­de­rung ist vorhanden.

Die zwei­te Brauch­was­ser­an­la­ge liegt unmit­tel­bar am Rhein­gau-Bad. Die­se Anla­ge ist in Zusam­men­ar­beit mit dem Abwas­ser­ver­band Mitt­le­rer Rhein­gau ent­stan­den. Da der Abwas­ser­ver­band aus dem Abfluss der Klär­an­la­ge Was­ser abzieht, um es als Brauch­was­ser für das Betriebs­ge­län­de auf­zu­be­rei­ten, steht es auch an dem Ent­las­tungs­bau­werk unmit­tel­bar neben dem Rhein­gau-Bad zur Ver­fü­gung. „Hier war die tech­ni­sche Umset­zung sehr ein­fach und kos­ten­güns­tig mög­lich, da nur ein Abzweig für die Brauch­was­ser­an­la­ge in eine bestehen­de Lei­tung ein­ge­baut wer­den muss­te.“ freut sich Herr Quasten.

Auch bezüg­lich der Gesamt­kos­ten zeigt sich die kauf­män­ni­sche Betriebs­lei­te­rin der Stadt­wer­ke Gei­sen­heim Frau Alex­an­dra Büger sehr ent­spannt. „Die bei­den neu­en Anla­gen sind als Kli­ma­an­pas­sungs­maß­nah­men durch das Land Hes­sen aner­kannt. Wir haben eine För­de­rung von 90% der Inves­ti­ti­ons­kos­ten erhalten.“

„Da die Brauch­was­ser­nut­zung einen immer grö­ße­ren Stel­len­wert ein­nimmt, haben wir die­sem The­ma eine eige­ne Rubrik auf der neu­en Inter­net­sei­te der Hoch­schul­stadt Gei­sen­heim gewid­met.“ berich­tet Frau Büger. „Dar­in gibt es einen Lage­plan, wo genau sich die drei Anla­gen befin­den sowie die zuge­hö­ri­gen Was­ser­ana­ly­sen. Auch die neue Nut­zungs­ver­ein­ba­rung wur­de dort hinterlegt.“

„Die letz­ten Jah­re haben gezeigt, dass der Bedarf der Was­ser­ent­nah­me zwi­schen einem pri­va­ten Gar­ten­be­sit­zer und einem gewerb­li­chen Nut­zer doch sehr unter­schied­lich ist.“ erklärt Frau Büger. „Die­sem Sach­ver­halt haben wir nun in der neu­en Nut­zungs­ver­ein­ba­rung Rech­nung getra­gen und zwi­schen pri­va­tem oder gewerb­li­chem Nut­zer unter­schie­den, wobei die Jah­res­ge­bühr für die gewerb­li­che Nut­zung auch nur bei 50,- € liegt. Für die pri­va­ten Nut­zer wird die Nut­zungs­ge­bühr auf 25,- € fest­ge­setzt. Die neue Nut­zungs­ver­ein­ba­rung erhal­ten die regis­trier­ten Nut­zer auto­ma­tisch in den nächs­ten Tagen. Für alle Nut­zer gilt, dass die vor­han­de­nen Schlüs­sel der Anla­ge Johan­nis­berg-Grund auch auf die bei­den neu­en Anla­gen passen.“

„Der Grund für die Errich­tung der Brauch­was­ser­an­la­gen liegt in der abso­lu­ten Not­wen­dig­keit Trink­was­ser zu spa­ren. Die Anla­gen sind aber nur für eine pri­va­te und klei­ne gewerb­li­che Nut­zun­gen aus­ge­legt. Groß­räu­mig land­wirt­schaft­li­che Flä­chen oder Wein­ber­ge damit zu bewäs­sern ist nicht mög­lich. Da ist ein ganz ande­res The­ma, an dem die Stadt­wer­ke Gei­sen­heim aber bereits kon­zep­tio­nell dran sind.“ betont Jochen Quas­ten zum Abschluss.

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