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Schar­fe Kri­tik an Beschlüs­sen des Corona-Gipfels

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Zu den Beschlüs­sen des Coro­na-Gip­fels äußert sich Eber­hard Flam­mer, Prä­si­dent des Hes­si­schen Indus­trie- und Han­dels­kam­mer­ta­ges (HIHK):

„Die Not­brem­se ist schmerz­haft für Hes­sens Wirt­schaft. Sie ist nicht not­wen­dig, weil etwa Tei­le der Wirt­schaft zu schnell geöff­net wur­den. Sie ist erfor­der­lich, weil der Staat zu lang­sam ist: Beim Imp­fen, der Test­or­ga­ni­sa­ti­on, beim Nach­voll­zie­hen von Kon­tak­ten, beim Impf­pass. Selbst zu han­deln, mit ver­ant­wor­tungs­vol­lem Schutz zu wirt­schaf­ten — das macht hes­si­schen Betrie­ben Mut. Von einem Lock­down in den nächs­ten zu tau­meln, pro­du­ziert Frust und Per­spek­tiv­lo­sig­keit. Das geht nicht nur an die Sub­stanz, das geht bei vie­len Betrie­ben an die Existenz.Aus die­sen Beschlüs­sen spricht Rat­lo­sig­keit. Wie­der sol­len es pau­scha­le Maß­nah­men rich­ten. Wie­der ste­hen gro­ße Tei­le der hes­si­schen Wirt­schaft still. Ohne zu wis­sen, ob ihr Ver­zicht über­haupt eine Wir­kung auf die Infek­ti­ons­zah­len hat. Maß­nah­men soll­ten dort anset­zen, wo Infek­tio­nen tat­säch­lich stattfinden. 

Der Lebens­mit­tel­han­del, der täg­lich von zehn­tau­sen­den Men­schen in Hes­sen besucht wird, beweist seit Mona­ten: Der Han­del ist kein Infek­ti­ons­herd. Im Gegen­teil, die Wirt­schaft sorgt für siche­re Umge­bun­gen. Auch mit Click and Meet. Es soll­te mög­lich blei­ben, weil es bei gerin­gem Infek­ti­ons­ri­si­ko und viel Abstand die Nach­ver­folg­bar­keit garan­tiert. Auch die Öff­nung der Außen­gas­tro­no­mie wür­de mehr Sicher­heit bedeu­ten, weil sich die Men­schen nach Mona­ten der Ent­beh­rung nicht man­gels Alter­na­ti­ven im Pri­va­ten tref­fen. Lei­der ver­har­ren die Ent­schei­dun­gen im Tages­ak­tu­el­len. Über das Gast­ge­wer­be oder die Ver­an­stal­tungs­wirt­schaft, denen die Poli­tik Per­spek­ti­ven auf­zei­gen woll­te, liest man in den Beschlüs­sen kaum etwas. Sie wer­den wei­ter hingehalten.Hessens Wirt­schaft über­nimmt Ver­ant­wor­tung, das zeigt sich auch beim Tes­ten: Fast jeder zwei­te Betrieb bie­tet bereits regel­mä­ßig Coro­na-Tests an oder star­tet in Kür­ze damit. In kür­zes­ter Zeit und trotz unvoll­stän­di­ger Infor­ma­tio­nen wur­de das orga­ni­siert. Poli­ti­sche Appel­le an die Ver­ant­wor­tung der Wirt­schaft sind weit weni­ger not­wen­dig als kon­kre­te Angebote.Natürlich blickt Hes­sens Wirt­schaft mit Sor­ge auf die stei­gen­den Infek­ti­ons­zah­len. Gleich­zei­tig sind wir über­zeugt: Gesund­heits­schutz und Wirt­schafts­schutz gehen zusam­men. Beson­ders, wenn ver­ant­wort­li­ches Han­deln auf Lan­des­ebe­ne fest­ge­legt wird und sich Maß­nah­men gegen tat­säch­li­che Infek­ti­ons­her­de richten.“

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