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Wein- und Ener­gie­er­zeu­gung auf einer Fläche

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Land unter­stützt Agro-Photovoltaik-Reallabor

Das Land unter­stützt das wein­bau­li­che Agro-Pho­to­vol­ta­ik-Pro­jekt, das der­zeit an der Hoch­schu­le Gei­sen­heim Uni­ver­si­ty vor­be­rei­tet wird. Dies teilt die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Petra Mül­ler-Klep­per mit. „In dem Real­la­bor wird unter­sucht, ob eine Flä­che gleich­zei­tig für Wein­bau und Pho­to­vol­ta­ik, also für die Erzeu­gung von Wein und Solar­strom genutzt wer­den kann und wel­che Chan­cen und Syn­er­gien sich hier­aus aus wein­bau­li­cher Sicht erge­ben. Hier wird ein hoch-span­nen­des For­schungs­vor­ha­ben ver­wirk­licht. Es ist ein Leucht­turm-Pro­jekt, das die hohe fach­li­che Kom­pe­tenz der Hoch­schu­le unter­streicht, ihr her­aus­ra­gen­des inter­na­tio­na­les Renom­mee wie­der ein­mal bestä­tigt und zugleich stärkt“, zeigt sich die CDU-Poli­ti­ke­rin begeistert.

Die Erkennt­nis­se im Real­la­bor für den Ein­satz von Agro-Pho­to­vol­ta­ik (AVP) im Wein­bau könn­ten dazu bei­tra­gen, des­sen wirt­schaft­li­che Situa­ti­on zu stär­ken und den Wein­bau­be­trie­ben zusätz­li­che Ein­nah­men zu erschlie­ßen. „Doch es ist ein Nut­zen zu erhof­fen, der weit dar­über hin­aus­geht. Denn es wird im Zuge der Dop­pel­nut­zung zugleich nach Lösun­gen für Anbau­pro­ble­me gesucht, die durch den Kli­ma­wan­del her­vor­ge­ru­fen wer­den“, hat die Abge­ord­ne­te in einem Gespräch mit der Pro­fes­so­rin für Kli­ma­fol­gen­for­schung an Son­der­kul­tu­ren an der Hoch­schu­le, Clau­dia Kam­mann, erfah­ren, die das Pro­jekt leitet.

Extrem­wet­ter­si­tua­tio­nen und hei­ße Som­mer, wie die der Jah­re 2018 und 2019, stell­ten als Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels den Wein­bau vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Es wer­de unter­sucht, ob die auf­ge­stän­der­te Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge den dar­un­ter kul­ti­vier­ten Reben Schutz bie­te. Das Glei­che gel­te für die Spät­frost­ge­fähr­dung und die Unter­stüt­zung des Anwuch­ses von Jung­fel­dern. „Ziel ist, einen Bei­trag zur Kli­ma­schutz- und Kli­ma­an­pas­sungs­stra­te­gie zu leis­ten und gleich­zei­tig die regio­na­le Pro­duk­ti­on zu unter­stüt­zen“, so Petra Müller-Klepper.

Neben dem eben­falls vom Land geför­der­ten „Face2Face“-Projekt, das die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels auf Wein­re­ben, Grün­land, Obst und Gemü­se unter­su­che, lie­fe­re die Hoch­schu­le nun mit dem AVP-Frei­land­ver­such wei­te­re wich­ti­ge Erkennt­nis­se, wie im Wein­bau den Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels begeg­net und die Zukunft gestal­tet wer­den kön­ne. Es han­de­le sich um einen ganz­heit­li­chen Ansatz, für den es kei­ne vor­ge­zeich­ne­ten Wege gebe. „Hier wird neu und anders gedacht. Das ist Pio­nier­ar­beit“, so die Abge­ord­ne­te. Ziel sei­en Lösun­gen, die man ver­viel­fäl­ti­gen könne.

Die Ver­suchs­an­la­ge wer­de auf einem Grund­stück nörd­lich der Prak­ti­kums­hal­le der Hoch­schu­le errich­tet. Damit dies mög­lich ist, wur­de eine Ände­rung des Flä­chen­nut­zungs­plans der Stadt Gei­sen­heim in die Wege gelei­tet. Das Real­la­bor sei der ers­te Bau­stein für eine weit­rei­chen­de Inno­va­ti­ons­platt­form für die wein­bau­li­che For­schung, tech­ni­sche Wei­ter­ent­wick­lung und den Wis­sens­trans­fer zwi­schen der Hoch­schu­le und den Wein­bau­be­trie­ben beim The­ma Agro-Photovoltaik.

Wie Petra Mül­ler-Klep­per mit­teilt, ste­hen für das Pro­jekt für den Zeit­raum bis 2024 Lan­des­mit­tel in Höhe von ins­ge­samt 300.000 Euro aus dem Etat des Umwelt­mi­nis­te­ri­ums bereit. „Damit soll die APV-For­schung vor­an­ge­bracht und die wis­sen­schaft­li­che Beglei­tung des Real­la­bors sicher­ge­stellt wer­den“, so die Abge­ord­ne­te. Zudem sei­en EU-Gel­der in Höhe von 450.000 Euro für den Auf­bau und die ers­te Betriebs­pha­se der APV-Anla­ge ein­ge­plant. Sie sol­len aus dem För­der­kon­tin­gent kom­men, über das Hes­sen im Rah­men des Euro­päi­schen Fonds für Regio­na­le Ent­wick­lung (EFRE) ver­fü­gen kann.

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