Politik

Kom­mu­na­le Demo­kra­tie stärken

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Innen­mi­nis­ter Beuth: „Sit­zun­gen poli­ti­scher Gre­mi­en müs­sen unter Ein­hal­tung der grund­le­gen­den Hygie­ne­stan­dards auch in Pan­de­mie-Zei­ten mög­lich sein.“

Kan­di­da­ten­auf­stel­lun­gen von Par­tei­en und Wäh­ler­grup­pen sowie Sit­zun­gen der kom­mu­na­len Volks­ver­tre­tun­gen — Gemein­de­ver­tre­tung, Stadt­par­la­ment, Aus­schuss- und Frak­ti­ons­sit­zun­gen — sind in Hes­sen wei­ter­hin gestat­tet. Die Details fin­den sich in einem Aus­le­gungs­hin­weis zur aktu­el­len Coro­na-Kon­takt- und Betriebs­be­schrän­kungs­ver­ord­nung, der den hes­si­schen Städ­ten und Gemein­den über­sandt wur­de. Ins­be­son­de­re im Hin­blick auf die Kom­mu­nal­wah­len sowie die Bun­des­tags­wahl im kom­men­den Jahr ste­hen not­wen­di­ge Ver­samm­lun­gen zur Aus­stel­lung von Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten bevor, die unter Ein­hal­tung von Hygie­ne­kon­zep­ten auch in den kom­men­den Wochen durch­ge­führt wer­den müssen.

Grund­la­ge für bevor­ste­hen­de Wahlen

„Sit­zun­gen poli­ti­scher Gre­mi­en müs­sen unter Ein­hal­tung der grund­le­gen­den Hygie­ne­stan­dards auch in Pan­de­mie-Zei­ten mög­lich sein. Sie sind für den Pro­zess der demo­kra­ti­schen Wil­lens­bil­dung in unse­ren Kom­mu­nen von grund­le­gen­der Bedeu­tung. Dar­über hin­aus ist die Benen­nung der Bewer­be­rin­nen und Bewer­bern von Par­tei­en und Wäh­ler­grup­pen eine not­wen­di­ge und zen­tra­le Vor­aus­set­zung für die Durch­füh­rung der Kom­mu­nal­wahl und der Bun­des­tags­wahl im kom­men­den Jahr. Die Sit­zun­gen der Par­tei­en und Wäh­ler­grup­pen die­nen somit der Erhal­tung und Erneue­rung unse­res demo­kra­ti­schen Gemein­we­sens. Natür­lich muss auch bei allen Ver­samm­lun­gen stets auf die grund­le­gen­den Hygie­ne­stan­dards geach­tet wer­den“, so Innen­mi­nis­ter Peter Beuth.

Nach der jüngst beschlos­se­nen Ände­rung der Coro­na-Kon­takt- und Betriebs­be­schrän­kungs­ver­ord­nung (§ 1 Abs. 2 Nr. 1) sind Zusam­men­künf­te von Per­so­nen, die aus geschäft­li­chen, beruf­li­chen, dienst­li­chen, schu­li­schen oder betreu­ungs­re­le­van­ten Grün­den unmit­tel­bar zusam­men­ar­bei­ten müs­sen, sowie Sit­zun­gen und Gerichts­ver­hand­lun­gen vom Ver­bot des § 1 Abs. 1 Satz 1 aus­ge­nom­men. Auf­stel­lungs­ver­samm­lun­gen von Par­tei­en und Wäh­ler­grup­pen zur Vor­be­rei­tung der Kom­mu­nal­wahl am 14. März 2021 und der Bun­des­tags­wahl 2021 fal­len unter die­se Vor­schrift und sind daher wei­ter­hin zuläs­sig. Eine Per­so­nen­ober­gren­ze gilt für die­se Zusam­men­künf­te nicht. Ein Min­dest­ab­stand von 1,5 Metern ist ein­zu­hal­ten. Das Hes­si­sche Minis­te­ri­um des Innern und für Sport hat die Städ­te und Gemein­den in Hes­sen ange­hal­ten, Par­tei­en und Wäh­ler­grup­pen bei der Suche nach geeig­ne­ten kom­mu­na­len Ver­samm­lungs­or­ten zu unterstützen.

Gemein­de­ver­tre­tung und Kreistage

Sit­zun­gen und Tagun­gen der kom­mu­na­len Volks­ver­tre­tun­gen (sowie ihrer Aus­schüs­se und Frak­tio­nen) neh­men im Ver­ord­nungs­recht des Lan­des nach wie vor einen Son­der­sta­tus ein. Laut aktu­el­ler Ver­ord­nung gilt für Sit­zun­gen der Volks­ver­tre­tun­gen — eben­so wie für Gerichts­ver­hand­lun­gen — kein Ver­bot und kei­ne Per­so­nen­ober­gren­ze, aber das Min­dest­ab­stands­ge­bot von 1,5 Metern. Ob die Kom­mu­nal­par­la­men­te in Hes­sen ange­sichts der Infek­ti­ons­ge­fahr wei­ter­hin tagen, obliegt in kom­mu­na­ler Zustän­dig­keit und ins­be­son­de­re in der Ver­ant­wor­tung der Vor­sit­zen­den der Gemein­de­ver­tre­tun­gen, Stadt­ver­ord­ne­ten­vor­ste­her und Kreistagsvorsitzenden.

Hin­ter­grund

Die Hes­si­sche Lan­des­re­gie­rung hat bereits mit Auf­kom­men der Coro­na-Pan­de­mie im Früh­jahr den Kom­mu­nal­par­la­men­ten per Gesetz das Eil­ent­schei­dungs­recht ermög­licht. Dem­nach kön­nen hes­si­sche Kom­mu­nen wei­ter­hin einen Aus­schuss bestim­men, um unauf­schieb­ba­re Beschlüs­se kurz­fris­tig zu einer Ent­schei­dung zu brin­gen. Vor­aus­set­zung ist, dass ein Auf­schub der Ent­schei­dung bis zur nächs­ten regu­lä­ren Sit­zung nicht ohne Scha­den für den Kreis, die Stadt oder die Gemein­de mög­lich ist. Da Ent­schei­dun­gen auch in klei­ne­rem Kreis aus Grün­den der Infek­ti­ons­ver­mei­dung pro­ble­ma­tisch sein kön­nen, wur­den dring­li­che Ent­schei­dun­gen somit auch in nicht­öf­fent­li­cher Sit­zung und sofern not­wen­dig sogar im Umlauf­ver­fah­ren ermöglicht.

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