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Land fördert duales Studium in Geisenheim
Neue Studiengänge im Aufbau – Kombi-Modell mit Doppelqualifikation
Geisenheim. Das Land unterstützt den Ausbau des dualen Studiums an der Hochschule Geisenheim University. Wie die Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper mitteilt, sind ihr für das Jahr 2020 aus dem Landesprogramm „proDUAL“ insgesamt 153.150 Euro bewilligt worden, um den Aufbau von dualen Studiengängen weiter voranzubringen.
„Das duale Studium ist ein Erfolgsmodell, das in Geisenheim verstärkt angeboten werden soll. Als innovative Studienform ist es der Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis, der das klassische Bildungsangebot ergänzt. Das Kombi-Modell verbindet das reguläre Hochschulstudium mit der Berufsausbildung oder einer umfangreichen Praxisphase. Wissenschaftliche und praktische Ausbildung werden verzahnt“, erläuterte die CDU-Politikerin. Der Ansatz passe bestens zur Hochschule Geisenheim, die sich durch Praxisorientierung auszeichne, und schärfe deren Profil.
In Geisenheim liege der Schwerpunkt auf ausbildungsintegrierten dualen Studiengängen. „Die Studierenden erwerben eine Doppelqualifikation — einen Bachelor-Abschluss und zugleich einen berufsqualifizierenden Abschluss. Das ist ein prima Rüstzeug für ein gelingendes Berufsleben“, betonte Petra Müller-Klepper.
Die Fördermittel würden für den Aufbau von dualen Angeboten in den Bachelor-Studiengängen Weinbau und Oenologie, Getränketechnologie, Lebensmittelsicherheit und Gartenbau bereitgestellt. Geplant sei, dass die vier dualen Studiengänge bis zum Wintersemester 2021/2022 akkrediert würden. Schon jetzt sei der duale Einstieg ins Bachelor-Studium Weinbau und Oenologie sowie Getränketechnologie möglich. Das Studium könne parallel zur Lehre aufgenommen werden.
„Dieses Projekt wurde 2018 begonnen und ist seitdem jährlich mit Tranchen von 44.600, 133.800 Euro und nun aktuell 128.800 Euro vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt worden“, führte Petra Müller-Klepper aus. Auch für das kommende Jahr sei eine Förderung in Aussicht gestellt.
Erfolgreicher Einstieg
Den Einstieg ins duale Studium habe die Hochschule Geisenheim bereits im Wintersemester 2014/2015 erfolgreich absolviert. „Damals betrat man Neuland. Mit 14 Studierenden startete der akkreditierte duale Bachelorstudiengang Landschaftsarchitektur mit der Vertiefungsmöglichkeit ‚Garten- und Landschaftsbau‘. Er hat sich etabliert und findet Anklang, wie die steigenden Studierendenzahlen belegen“, so die Abgeordnete. Neben dem Abschluss „Bachelor of Engineering Landschaftsarchitektur“ könne in diesem dualen Studiengang ein anerkannter Abschluss als Landschaftsgärtner/in erreicht werden.
Weitere 24.350 Euro seien der Rheingauer Hochschule für 2020 bewilligt worden, um die dualen Studiengänge mit Evaluations- und Kommunikationsmaßnahmen zu fördern. „Zum einen sollen die dualen Angebote kritisch reflektiert und bewertet werden, um ihre Qualität zu sichern und weiter zu steigern. Zum anderen will man Studieninteressierte besser erreichen sowie Studierende noch effektiver betreuen“, erläuterte die Abgeordnete.
Verzahnung von Studium und Praxis
Ziel sei, die dualen Geisenheimer Angebote und ihre Vorzüge noch bekannter zu machen. „Durch die Verknüpfung der beiden Lernorte — Hochschule und Betrieb — erhalten die Studierenden eine akademische Ausbildung und lernen zugleich die direkte Umsetzung. Das duale Studium vermittelt wissenschaftliche Qualifikation und zugleich Berufserfahrung“, so Petra Müller-Klepper.
Alle Studierenden des dualen Modells besuchten die regulären Studienveranstaltungen ihres jeweiligen Studienfaches. Damit seien die Lernziele und die wissenschaftliche Qualifikation identisch mit denen eines klassischen Bachelorstudiengangs. Zusätzlich würden die dual Studierenden durch die parallele Ausbildung frühzeitig in betriebliche Abläufe eingebunden und lernten so ihr künftiges Berufsfeld kennen. Im Studium erworbenes Wissen, erlernte Theorien, Verfahren und Techniken würden in der Praxis angewandt, vertieft und um berufspraktische Kompetenzen erweitert.
Zugleich knüpften die Studierenden auf diese Weise Kontakte zur Branche und könnten ein berufliches Netzwerk aufbauen. „Das hilft nach dem Doppel-Abschluss beim Einstieg in den Beruf.“ Die Unternehmen könnten frühzeitig qualifizierte Fachkräfte rekrutieren und binden. Das duale Studium stärke darüber hinaus die Zusammenarbeit der Hochschule mit der Wirtschaft, was dem Wissens- und Technologietransfer zugutekomme. „Von der Verbindung profitieren alle drei Beteiligten – die Studierenden, die Hochschule und die Unternehmen“, so die Abgeordnete.
Das Land habe das duale Studium massiv gestärkt und fördere kontinuierlich den Ausbau. Seit 2018 werde das Förderprogramm „proDUAL“ aufgelegt und stetig erweitert. In diesem Jahr sei es mit 2 Millionen Euro ausgestattet.